Sonntag, 19. August 2007

Hei alle sammen! (Norsk) ;-)

Schön, dass ihr auf meinem Blog vorbei schaut! Inspiriert durch meinen Aufenthalt in Norwegen hoffe ich, dass ich euch damit in den nächsten Wochen und Monaten mein Leben und die traumhafte Natur hier etwas näher bringen kann.

In ein paar Stunden wird es genau eine Woche sein, die ich nun hier im nordischen Trondheim lebe. Jede Minute davon war bisher ein großartiges Erlebnis.
Zunächst muss ich mich aber entschuldigen, dass ich nicht schon eher was von mir hören lassen habe. Dank offiziellem Orientation Week Program und der generellen Partystimmung hier unter den Norwegern, habe ich bisher noch nicht allzu viele freie Minuten gehabt.
Um euch einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln schlage ich vor, euch jetzt erst mal die vergangene Woche zu präsentieren und in den weiteren Tagen einen kleinen Rundgang durch Moholt Studentby (unsere Studenten“festung“), durch die NTNU und schließlich Trondheim zu unternehmen. Bis dahin bin ich hoffentlich auch komplett mit Ikea eingerichtet ;-)



Eines vorweg: Das Flugzeug, mit dem wir gekommen sind, passt super zu Trondheim, da die Stadt mehr an ein Fischerdorf als an Norwegens High Tech Research Facility und Studentenhochburg erinnert ;-)

Die erste Bekanntschaft haben Matthias und ich bereits am Flughafen Trondheim gemacht. Markus (wird evtl. in Zukunft öfter auf unseren Bildern auftauchen :-)) studiert ebenfalls an der TUM und kam zufällig mit dem selben Flug. Was wir damals aber noch nicht wussten: Fast ein Drittel aller 600 Exchange Students sind Deutsche. Sind zwar alle ganz sympatisch, aber trotzdem bemühen wir uns nur Englisch untereinander zu sprechen, schließlich hätten wir ja ansonsten auch zu Hause bleiben können. Meine Wohnungsgenossen Timon (Germany), Ki (South Korea) und Frederik (Belgium) sind auch alle super gut drauf. Hier haben wir ausnahmsweise mal Fisch gekocht und nicht gegrillt :-)

Tja, nun zur Orientation Week: Wir haben uns alle mal gleich das volle Programm genehmigt. Hiking (war mehr ein längerer Hügelspaziergang), Boat Trip und kleine Bustour durch die Gegend waren ebenso dabei wie Grillen bei Regen, Schnitzeljagd bei Regen, Einkaufen bei Regen und Party, Party, Party.
Erst mal zum Regen: Das Wetter wechselt praktisch im 30 Minuten Takt. Strahlend blauer Himmel bedeutet meist, dass es demnächst regnen wird. Dunkle Regenwolken bedeuten, dass die Sonne bald wieder scheint :-) Tja, in Norwegen muss man eben zu jeder Zeit auf alle Wetterbedingungen gefasst sein. Was ich dabei aber ganz interessant finde: Fast niemand benutzt hier Regenschirme. Von jung bis alt haben hier 90% aller Norweger permanent sündhaftteure Gore-Tex Jacken, wasserdichte Wanderschuhe und sonstige Sportkleidung an. Und irgendwie scheint hier jeder eine Polar Pulsmesser Uhr zu haben. Na ja, das mag wohl auch daran liegen, dass die Norweger wohl generell extrem sportlich sind. Man sieht verdammt viele Erwachsene mit Mountainbikes und Regencape in die Arbeit oder sonst wohin fahren (Was bei der hügeligen Stadt nicht einfach ist). Nordic Bladers und Jogger sieht man aber auch permanent und überall in der Stadt. Da könnten sich die regenempfindlichen deutschen Couch Potatoes echt mal ein Stück abschneiden. Unter den Studenten hier ist Sport sowieso selbstverständlich. Kann mich eigentlich nicht erinnern, viele Übergewichtige Norweger gesehen zu haben :-) Die supermodernen Sportzentren hier (zwei Stück, eins pro Campus, obwohl nur 10 min. voneinander entfernt) laden aber auch geradezu ein, alle Arten von Betätigung zu unternehmen. Eins der ersten organisatorischen Dinge für Markus und mich war also, uns einen Sportausweis zu besorgen, mit dem man nebenbei bemerkt auch eine der 25 Berghütten, die die NTNU besitzt, mieten kann J Nächstes Wochenende wollen wir das erste mal auf eine Hütte starten. Morgen Abend aber schon mit dem Training in einem der Studios hier am Campus anfangen. Schön finde ich dabei auch, dass die meisten Austauschstudenten alle Skifahrer, Tourengeher, Kletterer, Bergsteiger, Wanderer, Langläufer, Naturliebhaber und Fotografen sind J Beste Voraussetzungen also für mich. Wahrscheinlich loosen wir im Vergleich zu den Norwegern aber alle voll ab. Selbst die norwegischen Studentinnen sind hier anscheinend alle voll auf Bergsteigertrip. Zumindest seh ich vor meinem Fenster dauernd welche mit Equipment rumlaufen :-) Und kurzen Höschen :-)
Das bringt mich auch gleich zur Party Stimmung hier: Für die „Freshmans“ hier ist die Immatrikulation in die Uni eine einzige Riesenparty. Erst gibt’s immer „Vorspiel“ ß Norwegisch für Vorglühen! J und dann ab 22.00 ungefähr geht’s in einen der Clubs hier oder ins Studentersamfundet. Das Studentersamfundet gehört der NTNU Student Union und ist eigentlich der krasseste Multifunktionsclub, den ich je gesehen habe. Fassungsvermögen wohl ca. 3000 Leute, viele verschiedene Räume mit verschiedener Musik und ganz oben eine große Dancefloor Arena inklusive Arena-Bestuhlung drumherum. Die jungen 18 und 19 jährigen Studentinnen sind mir persönlich aber alle viel zu overstyled und das einzige Ziel der Freshmans ist irgendwie möglichst schnell besoffen zu sein (Sowas wie Abiparty bei uns) :-) Ach ja, und ganz viele Mädels Snusen hier (das Kautabakzeug unter der Lippe). Rauchen ist nämlich Gott sei Dank überall verboten. Nur die lächerlichen Deutschen zu Hause schaffen’s mal wieder nicht ein Rauchverbot durchzusetzen.
Super hab ich auch gefunden, dass meine Exchange Students Clique praktisch jeden Tag von den Erstsemestertutoren zu einem privaten Vorspiel eingeladen wurde, um die Norweger besser kennenzulernen. Wir waren sogar schon zweimal bei einem der Mädels zu Hause in der Privatwohnung zum Biertrinken J In Deutschland hätte man so was glaub ich nicht. Über die Bierpreise sag ich jetzt mal lieber nix. Gestern haben wir für ein lausiges 0,33 Corona umgerechnet 7,00! Euro gezahlt. Ein mittleres McDonalds Menü kostet 11 Euro!
Na ja, zumindest sind wir am ersten Tag von Wolgang Laschet (ein Deutscher, der nach Norwegen ausgewandert ist und an der NTNU das Erasmus Programm koordiniert) vorgewarnt worden, dass Norwegen laut UNO praktisch das teuerste Land des Planeten ist :-)
Dafür ist die NTNU bis oben hin mit Geld vollgepumpt. Wenn man mal die Austattung sieht, könnte man glatt meinen, die hätten unbegrenzt Geld für Forschung und Lehre zur Verfügung. Zusätzlich gibt’s noch das SINTEF. Ist glaub ich eine Art Unternehmen, das der NTNU gehört (oder SINTEF ist an der NTNU beteiligt??) und alles was irgendwie brauchbar ist vermarktet oder dafür Fundraising betreibt und damit noch mehr Geld in die NTNU pumpt. Die SINTEF Gebäude sind irgendwie auch über die ganze Stadt verteilt.
Ganz ehrlich (und da sind wir Münchner uns einig): Die Münchner Unis sind echt lausig gegen das hier. Wenn die Vorlesungen hier auch so gut sind (hab erst am Dienstag die erste in Corporate Finance), dann ist die NTNU wohl bald unschlagbar für die deutschen Unis. Zu den europäischen Top Ten zählt sie angeblich bereits. Auch das Programm für die Internationals war extrem umfangreich finanziert und generell ist die Unifamilien Stimmung hier viel besser ausgeprägt als in München. Liegt auch dran, dass jeder fünfte Einwohner Trondheims Student ist. (Trondheim hat 150.000 Einwohner). Hab aber irgendwie bisher nur ganz viele Nicht-Trondheimer Studenten getroffen. Viele sind auch aus Oslo, weil die NTNU scheinbar viel besser ausgestattet ist als die Uni in Oslo. Vor allem im Technologybereich.

Tja, ich hör jetzt mal auf mit schreiben uns zeige euch lieber noch ein paar selbstgemachte Fotos. Den Header des Blogs hab ich auch selber aufgenommen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr von Zeit zu Zeit auf meinem Blog vorbeischaut. Hoffentlich ist jetzt dann mal Schluss mit den täglichen Parties :-) damit ich etwas mehr Zeit zum schreiben habe. Für heute sind wir nämlich eigentlich schon wieder zum Grillen bei den Norwegern eingeladen :-)


Gloshaugen Campus (Dear Norwegians, I have to apologize: I havent't switched my keyboard to Norwegian yet --> No Norwegian letters :-))


Hiking:

Anmerkung: Seht ihr die Regenschirme von uns? Vor 10 Minuten hats hier ziemlich geregnet!!



Trondheims Fjord:

Zugegebenermaßen nicht der schönste Fjord Norwegens. Eigentlich einer der schlechtesten (weil so weitläufig und nicht schön schmal).



















































1 Kommentar:

Resal hat gesagt…

G'day Bene!

Das schaut ja schon mal vielversprechend aus. Wenn's nicht gar so weit weg wäre, würd ich dich glatt mal zum Wandern besuchen kommen!

Liebe Grüße aus Down Under in den hohen Norden, genieß die Zeit!
Cheers,
Theresa :)